Donnerstag, 4. Oktober 2012

Großübung der Landespolizei


 

Die Polizei im Fürstentum will präsent sein – und mit jeder Situation fertig werden. Dazu muss gelegentlich geübt werden. Jetzt war es wieder so weit. Auf dem Sportplatz in Triesen fand eine Großübung mit diversen Polizeieinheiten, darunter das Disaster-Victim-Identification-Team (DVI), statt.

Es standen zwei Busse auf einer Wiese und die rings herumliegenden Schuhe, Kinderspielzeuge und Autoteile simulierten einen Unfall mit einem voll besetzten Kleinbus und acht Toten. Die Aufgabe der Polizisten war es, möglichst schnell die vielen verschiedenen Gegenstände und "Leichenteile" zu kennzeichnen, damit alles schriftlich und fotografisch genau dokumentiert werden konnte. Dazu wurde das Gelände in einzelne Sektoren aufgeteilt, um die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen der Polizei zu üben. Es klappte vorzüglich, wie die Landespolizei in einer Pressemitteilung verlauten ließ. Sie sieht sich gut gerüstet, hofft aber natürlich, dass es nie zu einem derartigen Ernstfall kommen möge.

Schon vor fünf Jahren gab es eine ähnliche Übung, als der Absturz eines Kleinflugzeuges mit fünf Toten Gegenstand einer Großübung war. Jetzt wurden die Kenntnisse aufgefrischt. Es war die zweite Übung unter Beteiligung der DVI. Auch jetzt ging es darum, die Schnittstellen zwischen den verschiedenen Polizeieinheiten zu testen und die Abläufe bei der Tatort- bzw. Schadensplatzarbeit aufzufrischen. Verkehrspolizisten, Ermittler und Kriminaltechniker sollen effektiv zusammenarbeiten und dies klappt natürlich dann besonders gut, wenn man sich während einer solchen Übung schon einmal kennengelernt hat und die Arbeitsweise der anderen Einheiten gesehen hat. Dann gibt es auch im Ernstfall kein Kompetenzgerangel.

Die Hauptaufgabe der drei DVI-Spezialisten ist die Identifizierung von Todesopfern. Das soll möglichst rasch gehen. Deshalb gibt es dieses Team seit zehn Jahren in Liechtenstein. Denn auch hier kann es einmal zu einem Ereignis kommen, die ihren Einsatz erfordern. Bisher allerdings war dies noch nicht der Fall. Doch arbeitet das Team eng mit den Schweizer Kollegen zusammen und ist mit ihnen schon an Ernstfalleinsätzen im Ausland beteiligt gewesen. Das war beispielsweise bei dem Hubschrauberabsturz in Salzburg der Fall und auch bei der Tsunami-Katastrophe in Thailand waren sie im Einsatz.

Solch ein Einsatz erfordert von den Beamten eine starke psychische Belastbarkeit. Besonders entstellte Todesopfer stellen eine große Herausforderung dar. Daher ist es beruhigend, wenn die Spezialisten solche Einsätze schon hinter sich bringen konnten und deshalb für einen Einsatz hierzulande gerüstet sind. In den letzten zehn Jahren, während das Team inzwischen im Einsatz ist, konnten die Aufgaben jedenfalls alle bewältigt werden.

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