Donnerstag, 23. August 2012

2013 Landtagswahl im Fürstentum Liechtenstein


 

Liechtensteins beide großen Parteien, die Fortschrittliche Bürgerpartei FBP und die Vaterländische Union VU, lieferten sich bei der Landtagswahl 2009 ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mit 47,6 Prozent der Stimmen hatte die VU die Nase vorn und verwies die FBP mit 43,5 % auf den zweiten Platz.

Wie üblich stellten beide Parteien die Regierungsmitglieder. Die VU stellte mit Klaus Tschütscher den Regierungschef, die FBP mit Martin Meyer den Regierungschef-Stellvertreter.


 

Wie verschiedentlich schon durchgesickert war, wird Martin Meyer 2013 nicht mehr kandidieren. Er wird eine neue Aufgabe in der privaten Wirtschaft übernehmen. Jetzt wurde dies offiziell bestätigt, und FBP Präsident Alexander Batliner präsentierte auch gleich den Nachfolger. Adrian Hasler ist der Spitzenkandidat der FBP im nächsten Landtagswahlkampf. Die derzeitige Regierungsrätin Aurelia Frick wird ebenfalls wieder kandidieren. Und sollte es tatsächlich so kommen, wie es sich Batliner wünscht, und die FBP nächstens den Regierungschef stellen, steht mit Mauro Pedrazzini ein weiterer Kandidat mit entsprechender Qualifikation für ein Regierungsamt zur Verfügung.


 

Adrian Hasler, derzeit Chef der Landespolizei, kennt natürlich die Strukturen in der Landesverwaltung bestens. Wichtig war für Batliner bei der Vorstellung des Kandidaten aber der Hinweis, dass Adrian Hasler als früherer Leiter Group Finance und stellvertretender Direktor bei der VP Bank auch den Finanzplatz Liechtenstein gut kennt und in der Bankenwelt kein Neuling ist. Dies ist besonders deshalb wichtig, weil er als Regierungschef schwerpunktmäßig für die Finanzen zuständig wäre. Und dies wird auch in den kommenden vier Jahren wieder einer der wichtigsten Faktoren in der Regierungsarbeit sein.


 

Kontinuität ist wichtig für das Fürstentum Liechtenstein, betonte Batliner. Dies umso mehr, als beim Koalitionspartner, der VU, ein radikaler Wechsel ansteht, weil sowohl der Regierungschef Klaus Tschütscher als auch seine beiden Regierungsräte Hugo Quaderer und Renate Müssner nicht mehr kandidieren werden. Mit Adrian Hasler habe man einen Wunschkandidaten, der in seiner derzeitigen Position seine Führungsqualitäten unter Beweis gestellt habe. Dazu könnte er auf seine früheren Erfahrungen als Banker zurückgreifen, und darüber hinaus habe er von 2001 bis 2004 als ordentlicher Abgeordneter dem Landtag angehört und sei Mitglied der Finanzkommission gewesen. Auch aus dieser Sicht kenne er deshalb die Regierungsgeschäfte.


 

Einstimmig wurde auch Aurelia Frick vom FBP-Präsidium wieder als Regierungsrätin nominiert. Sie wäre bei ihrer Wahl das einzige "alte" Gesicht in der Regierung. Ebenso einstimmig wurde Mauro Pedrazzini ins Rennen geschickt. Auch er kennt die Regierungsarbeit aus seiner achtjährigen Tätigkeit als Regierungsrat-Stellvertreter und arbeitete während dieser Zeit eng mit Martin Meyer zusammen. Er gilt ebenfalls als profunder Kenner des Finanzplatzes Liechtenstein, da er nicht nur Erfahrung aus der Industrie, sondern auch aus der Tätigkeit als Finanzanalyst bei der Liechtensteinischen Landesbank und danach al Leiter Aktienmanagement bei der LLB Asset Management AG mitbringt.


 

In seiner nächsten Sitzung wird sich der FBP-Landesvorstand mit der Kandidatenkür befassen. Batliner ist sich sicher, dass das von ihm präsentierte Team auch dort auf große Zustimmung stoßen und zu Händen des Parteitages nominiert werden wird.

Mittwoch, 15. August 2012

Auch Fußball ist eine Meldung wert


 

Fußball ist immer eine Meldung wert, selbst im Fürstentum, zumal es eigentlich gleich drei Meldungen sind, die zum gleichen Zeitpunkt an die Öffentlichkeit gelangen. Überwiegend sind es sogar Erfolgsmeldungen. Die eine ist für Liechtenstein besonders erfreulich. Denn immerhin hat die Liechtensteiner Nationalmannschaft gegen Andorra, einen anderen Fußballzwerg, mit 1:0 gewonnen.


 

Das Testspiel dient zur Vorbereitung auf die Qualifikation zur Fußballweltmeisterschaft, die heuer wieder ansteht. Im September wird es ernst. Dann wartet mit Bosnien-Herzegowina ein schwerer Gegner auf die Kicker aus dem Fürstentum, auch wenn die Bosnier nicht gerade zur Spitzengruppe in Europa zählen. Aber wer sich qualifizieren will, muss gerade bei den leichteren Gegnern die Punkte holen. Übrigens, und das ist die zweite Erfolgsmeldung: die Tickets für das Qualifikationsspiel am 7. September sind bereits jetzt alle verkauft.


 

Doch zurück zum Testspiel gegen Andorra. David Hasler erzielte in der 45. Minute das Tor des Tages. Es sollte das einzige bleiben in einem Spiel, mit dem die LFV-Auswahl nicht zufrieden sein konnte. Sicher, der Gegner war schwach. Aber gerade das hätte eigentlich dazu führen sollen, dass die eigene Mannschaft ihr Spiel hätte machen sollen. Warum das nicht so ganz geklappt hat? Trainer Bidu Zaugg wird wohl seine Schlüsse ziehen. Der Kommentar von Abwehrchef Martin Stocklasa spricht Bände: "Sicherlich war das Spiel nicht gerade schön anzuschauen. Aber einzig das Ergebnis zählt, und in ein paar Tagen wird niemand mehr darüber reden, wie es zustande gekommen ist." Der Fachmann würde es anders ausdrücken: Liechtenstein spielte viel zu langsam, um die Gäste unter Druck setzen zu können.


 

847 Zuschauer sahen das Spiel im Rheinpark Stadion. In der 6. Minute hat David Hasler die erste Chance, in der 20. die zweite. Fünf Minuten später versucht es Burgmeier – ebenfalls erfolglos. In der 32. Minute ist David Hasler wieder zur Stelle, scheitert aber am Torwart. Und dann die erlösende 45. Minute: Tor! Es ist der erste Treffer von Hasler in der Nationalmannschaft.


 

Die zweite Halbzeit war deutlich langweiliger. In der 54. Minute kommt der eingewechselte Eme für Liechtenstein zum Schuss, findet aber den gegnerischen Torwart auf dem Posten. In der 61. Minute zielt Frick knapp am Tor vorbei. Dann dauerte es bis zur 88. Minute. Christen hat das 2.0 auf dem Fuß, scheitert aber wieder am guten andorranischen Keeper. Immerhin kann man sich auch damit trösten, dass die Liechtensteiner doch deutlich mehr Chancen als die Gäste hatten.


 

Nicht so gut traf es den Nachwuchs. Die U21-Nationalmannschaft hatte sich zum Test nach Malta begeben. Trainer Rene Pauritsch hatte zwar nur einen stark dezimierten Kader zur Verfügung. Dazu kam, dass die Liechtensteiner gleich zu Beginn ein Tor kassierten und deshalb dem Rückstand hinterherlaufen mussten. Das wiederholte sich auch noch zu Beginn der zweiten Halbzeit, keine guten Voraussetzungen für einen Sieg. Erst in der 79. Minute kam Liechtenstein durch Christoph Duelli zum Ehrentreffer. 4:1 für Malta lautete der Endstand.

Donnerstag, 2. August 2012

Sport: Drei Olympiateilnehmer aus Liechtenstein


 

Zum 16. Mal nehmen heuer, wieder Sportler aus Liechtenstein an den Olympischen Spielen teil. Der erfahrenste Teilnehmer an den Spielen in London 2012 ist dabei kein Aktiver, sondern der Delegationsleiter Alex Hermann. Er begleitet die Sportler jetzt zum zehnten Mal zu Olympischen Spielen.


 

Tausende Athleten kämpfen in London in vielen verschiedenen Sportarten um die Medaillen. Drei davon kommen aus Liechtenstein. Erstmals dabei ist die Tennisspielerin Stephanie Vogt. Nachdem sie schon eine Einladung für die vorigen Spiele nach Peking erhalten hatte, diese aber verletzungsbedingt nicht wahrnehmen konnte, hat es in diesem Jahr geklappt. Stephanie Vogt, schon zweimal Sportlerin des Jahres in Liechtenstein, trug die Liechtensteiner Fahne ins Stadion. Sportlich konnte sie allerdings nicht nach den Medaillen greifen. Mit der in der Tennisweltrangliste weit vor ihr stehenden Anna Tatishvili aus Georgien zog sie ein schweres Los und verlor in zwei Sätzen.


 

Die zweite Sportlerin aus Liechtenstein ist die Schwimmerin Julia Hassler, die über 400 m und 800 m Freistiel startet. Auch sie war schon zweimal Sportlerin des Jahres im Fürstentum.


 

Dritter Teilnehmer ist unser Marathonläufer Marcel Tschopp. Ankommen ist alles, heißt es bei dieser Ausdauersportart, und Marcel Tschopp ist sich sicher, dass dies nicht mit den letzten sein wird.


 

Untergebracht sind die Athleten natürlich im olympischen Dorf. Besonderer Kontakt besteht natürlich zu den Schweizer Athleten, mit denen auch gemeinsam trainiert wird. Doch auch mit den in unmittelbarer Nähe wohnenden Dänen wurden engere Kontakte geknüpft, wobei ja ohnehin der Kontakt zu Sportlern aus aller Welt zu den besonderen Erlebnissen der Athleten zählt.


 

Alex Hermann, als Chef de Mission der für die Organisation Zuständige in der kleinen Delegation des LOSV, würde natürlich gerne einige Sportler mehr aus Liechtenstein mitnehmen. Doch wird es für sie immer schwerer, die internationalen Qualifikationshürden zu nehmen, die immer weiter nach oben gesetzt werden. Er kann sich sogar noch daran erinnern, dass 1936 ein Sportler aus Liechtenstein an den Sommer- und den Winterspielen teilnehmen durfte, ein heute kaum mehr vorstellbares Ereignis.


 

Für Alex Hermann sind es die letzten Spiele in dieser Funktion. Er möchte in das Amt des Generalsekretärs wechseln. In dieser Eigenschaft wird er zwar weiterhin an den Spielen teilnehmen, aber eben als Repräsentant und nicht mehr als Organisator. Mit Robert Büchel steht der Nachfolger als Chef de Mission schon fest.


 

Auch über Tausende von Teilnehmern bei einem ganz anders gearteten "Sportereignis" sind dagegen, direkt aus Liechtensteins Hauptstadt zu berichten: das am Schweizer Nationalfeiertag, dem 1. August, stattfindende Entenrennen. Am Nachmittag werden sie bei der Kindle AG in Triesen ins Wasser gelassen. Ein spannendes Rennen ist zu erwarten. Welche Ente erreicht als erste das Ziel in der Nähe von Ridamm City in Vaduz. Neben den gelben Rennenten schwimmen auch rote "Schweizer" Enten und blaue "Liewo" Enten mit. Die Daheimgebliebenen werden sich diese Gaudi wohl kaum entgehen lassen. Nach dem Zieleinlauf spendiert der Schweizer Verein im Fürstentum Liechtenstein noch allen Gästen gratis eine Wurst und lädt zum gemütlichen Beisammensein ein. Den Abschluss bildet dann das traditionelle Feuerwerk.