Donnerstag, 18. Oktober 2012

S-Bahn-Anschluss für Liechtenstein


 

Aufgrund des europaweiten Ausbaus von Schnellbahnstrecken kommt dem Anschluss an den Schienenverkehr immer größere Bedeutung zu. Das Fürstentum Liechtenstein kann da nur bedingt mitreden. Zwar führt die Bahnstrecke von Buchs SG in der Schweiz nach Feldkirch in Österreich über Liechtensteiner Gebiet, und es gibt an der Strecke mit Schaanwald, Nendeln, Forst Hilti und Schaan-Vaduz immerhin vier Haltepunkte. Aber die Bahnverbindungen lassen sehr zu wünschen übrig.


 

Dabei wird die Strecke sogar vom modernsten Zug der Österreichischen Bundesbahn, dem Railjet, auf dem Weg von Innsbruck nach Zürich über Liechtensteiner Gebiet, allein von einem Halt und damit an einen Anschluss an den modernen Fernverkehr ist nicht zu denken. Lediglich einige Regionalzüge mit nicht gerade günstigen Verkehrszeiten benutzen die Haltepunkte. Aber das soll sich jetzt doch ändern. Liechtenstein soll auch auf dem Schienenweg gut zu erreichen sein.


 

Eine neue Studie hat jetzt bestätigt, dass die bis zum Jahr 2015 geplante S-Bahn FL.A.CH eine gute Auslastung erwarten lässt. Zwar werden auch jetzt noch schwach ausgelastete Linien auf ihre Rentabilität geprüft, so beispielsweise im Nachbarland Schweiz die Linie Buchs – Sargans. Doch auf das Projekt S-Bahn FL.A.CH soll sich eine eventuelle Stilllegung aus heutiger Sicht nicht auswirken.


 

Die Planungen laufen auf vollen Touren, und in den Nachbarländern hat sich schon einiges getan. So hat Österreich mit dem Railjet dem grenzüberschreitenden Verkehr neue Impulse verliehen, und in der Schweiz wurden beispielsweise die Bahnhöfe im Rheintal aufgewertet: Sargans, Altstätten und Oberriet wurden erneuert und für den geplanten S-Bahn-Verkehr zwischen St. Gallen und St. Margarethen fit gemacht. Ab Dezember 2013 soll es so weit sein und die S-Bahn St. Gallen in Betrieb gehen, und eine der Haltestellen ist das benachbarte Buchs. Das gibt auch dem Projekt S-Bahn FL.A.CH neuen Auftrieb. Warum sollte nicht eine der S-Bahn-Linien im Halb-Stunden-Takt nicht auch über Liechtenstein führen? Das wären wesentlich schnellere Verbindungen als die mit den derzeitigen Regionalzügen.


 

Dazu muss aber das Bahnnetz in Liechtenstein ausgebaut werden. Wenn solche Taktzeiten erreicht werden sollen, muss zumindest ein Teilbereich der Strecke zwischen Buchs und Feldkirch zweigleisig ausgebaut werden können. Derzeit ist sie nur eingleisig zu befahren. Ebenso ist vorgesehen, die Bahnstationen in Liechtenstein mit höheren Bahnsteigen zu versehen, damit ein stufenloser Einstieg in die Züge möglich wird. Zum Schutz der Anwohner an der Strecke sind außerdem Maßnahmen zum Schutz vor dem Verkehrslärm vorgesehen.


 

Ob sich aber alle Liechtensteiner über die besseren Bahnanschlüsse freuen werden, ist fraglich. Denn die Bahnstrecke weist bisher noch allein in Schaan sieben niveaugleiche Bahnübergänge auf, die durch Schranken gesichert sind. Sie bilden für den Straßenverkehr ein erhebliches Hindernis. Das würde sich durch den S-Bahn-Verkehr noch verschärfen. Denn an eine Beseitigung der Bahnschranken wird bisher noch nicht gedacht. Das wäre denn doch eine noch kostspieligere Ausbauvariante. Schon die derzeitigen Planungen mit teilweise zweigleisigem Ausbau gehen von Kosten in Höhe von rund 75 Millionen Schweizer Franken aus.


 

Deshalb wird wohl eine Volksabstimmung darüber entscheiden, wie weit diese Ausbaupläne realisiert werden können.


 

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