Freitag, 30. November 2012

Entflechtung Staat – Kirche in Liechtenstein?


 

Noch sind sie nicht ganz verschwunden, die Bezüge auf das Christentum in den Verfassungen europäischer Länder. Aber das Verhältnis zwischen Staat und Kirche ist unterschiedlich geregelt. So ist in der Verfassung von Liechtenstein die katholische Kirche als Landeskirche verankert. Damit genießt sie besonderen Schutz.


 

Ob das noch zeitgemäß ist? Dazu muss man wissen, dass immerhin erst 1997 das Erzbistum Vaduz von Papst Johannes Paul II. errichtet wurde. Zuvor war Liechtenstein ein Teil des Bistums Chur. Seit 1997 ist Wolfgang Haas, zuvor Bischof in Chur, Erzbischof von Vaduz und die Pfarrkirche St. Florin in Vaduz zur Kathedralkirche erhoben worden. Allerdings ist Wolfgang Haas wegen verschiedener Äußerungen nicht unumstritten.


 

Zu den Überlegungen, Kirche und Staat stärker zu trennen, trug sicher auch eine repräsentative Umfrage zur Religionszugehörigkeit im Jahre 2008 bei. Danach bekannten sich 78 Prozent zur römisch-katholischen Kirche. Immerhin 22 Prozent der Einwohner gehören anderen oder keiner Glaubensgemeinschaft an, die Hälfte davon bekennt sich zum evangelischen Glauben.


 

Bereits im Oktober des vergangenen Jahres befasste sich der Landtag bei der Einbringung des Antrags auf Entflechtung von Kirche und Staat bereits mit diesem Thema. In erster Lesung wurde der Antrag im November behandelt. Bis dahin schien die Streichung der katholischen Kirche als Landeskirche aus der Verfassung praktisch nicht umstritten zu sein. Dass hinter dem Antrag stehende Anliegen, alle Religionsgemeinschaften gleich zu behandeln, fand allseitige Zustimmung. Im November sprach sich nur der Abgeordnete Jürgen Beck (VU) gegen die Verfassungsänderung aus. Er sah den Versuch der Säkularisierung als eine falsch verstandene Modernisierung an.


 

Jetzt regt sich gegen das angestrebte Ziel, die Katholische Kirche aus der Landesverfassung zu streichen, aber weiterer Widerstand. Die katholische Laienbewegung Credo will dies auf keinen Fall akzeptieren. Ihr Vorsitzender Hans Gassner kündigte an, sich mit Abgeordneten in Verbindung zu setzen, die die Laienbewegung unterstützen. Zumindest ein Volksentscheid sei das Ziel; damit könne diese Verfassungsänderung durchaus gestoppt werden. Nach den nächsten Landtagssitzungen solle darüber entschieden werden.


 

Die Laienbewegung Credo hat sich mit ihren konservativen Ansichten schon bei verschiedenen anderen Anlässen wie den Abstimmungen über "Hilfe statt Strafe" oder das Partnerschaftsgesetz zu Wort gemeldet.


 

Ob die Entflechtung von Staat und Kirche auch zu Steuereinsparungen führen würde, ist in manchen Kreisen ebenfalls Gegenstand der Diskussion. Auch hier könnte die Entscheidung zu mehr Eigenverantwortung führen; kirchliche Dienstleistungen könnten dann auf einmal kostenpflichtig werden. Und auch die Wirtschaft könne davon profitieren. Schließlich müsste die Gleichbehandlung der Religionsgemeinschaften dazu führen, dass einige kirchliche Feiertage abgeschafft werden müssten. Daran, dass stattdessen die Feiertage der Andersgläubigen als Feiertage für alle eingeführt werden würden, glaubt indessen niemand. Und schließlich sei auch noch zu klären, ob die Nationalhymne umgedichtet werden müsse. Man darf diese Diskussionen wohl nicht alle ganz ernst nehmen.

Mittwoch, 14. November 2012

Museen und Schlösser Euregio Bodensee hat neuen Präsidenten

Verein "Museen und Schlösser Euregio Bodensee" hat neuen Präsidenten aus Liechtenstein

Im Verein "Museen und Schlösser Euregio Bodensee" haben sich rund einhundert Museen und Schlösser aus der Bodenseeregion zusammengeschlossen. Vier Länder sind daran beteiligt, Deutschland, Österreich, die Schweiz und auch Liechtenstein. Das Fürstentum stellt jetzt den Präsidenten dieses kulturell wichtigen Vereins.

Der 1994 gegründete Verein möchte den Bewohnern der Europaregion Bodensee und natürlich auch den zahlreichen Touristen in diesem Gebiet den kulturellen Reichtum nahe bringen. Er informiert unter anderem auf seiner Homepage www.bodenseemuseen.org kompakt über die Museen und Ausstellungen. Dabei geht es um so unterschiedliche Kulturgüter wie die Pfahlbauten in Unteruhldingen, die Stiftsbibliothek in St. Gallen oder das Vorarlberg-Museum in Bregenz. Und natürlich ist auch Liechtenstein vertreten. Das Fürstentum beherbergt seit Langem bedeutende Kulturschätze, die hauptsächlich im Liechtensteinischen Landesmuseum und seinen Abteilungen zu finden sind.

Von Vaduz und Lichtensteig bis Bad Saulgau und Neuhausen ob Eck, von Donaueschingen und Schaffhausen bis nach Isny und Sonthofen reicht das Einzugsgebiet des Vereins. Mitglieder sind historische, kulturgeschichtliche und volkskundliche Museen, Natur-, Kunst- und technische Museen und archäologische Museen. Dazu kommen einige Großmuseen mit vielen verschiedenen Sparten, und auch Burgen und Schlossmuseen dürfen in der Liste nicht fehlen.

Professor Rainer Vollkommer, der rührige Direktor des Liechtensteinischen Landesmuseums, ist jetzt zum Präsidenten dieses gemeinnützigen Vereins gewählt worden. Er löst den bisherigen Präsidenten Dr. Daniel Studer, Direktor des Historischen und Völkerkundemuseums in St. Gallen, ab.

Mit dieser Wahl wird nicht zuletzt auch die Bedeutung der Liechtensteiner Museen gewürdigt. Neben dem Liechtensteinischen Landesmuseum, zu dem beispielsweise auch das Postmuseum gehört, ist dies noch das Kunstmuseum, in dem regelmäßig Ausstellungen mit Werken aus der fürstlichen Sammlung stattfinden, und das DoMuS Museum und Galerie der Gemeinde Schaan.

Professor Rainer Vollkommer, Jahrgang 1959, wurde im Februar 2011 vom Stiftungsrat zum Direktor des Liechtensteinischen Landesmuseums bestellt. Davor war er neun Jahre lang Leiter des Landesmuseums für Vorgeschichte in Dresden und des Archäologischen Archivs Sachsen. Er war und ist Dozent an verschiedenen Universitäten. Studiert hat er an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, an der Université de Paris-Sorbonne und an der Ecole du Louvre und Ecole Pratique des Hautes Etudes in Paris. Am Lincoln College in Oxford promovierte er zum Doctor of Philosophy. Nach dem Studium war er zehn Jahre lang wissenschaftlicher Mitarbeiter der UNESCO in Basel.

Schufastudie betrifft auch Bank in Liechtenstein

Von diversen Internetauftritten der Verlage und Portalen wird auf die von der Schufa in Auftrag gegebene Studie verwiesen. Da auch eine Bank aus dem Fürstentum Liechtenstein indirekt angesprochen wird hier mal ein link zum Aufbau und der Realitätsferne der Studie.

Freitag, 9. November 2012

Infos der Landespolizei Lichtenstein

Die Landespolizei informiert …


 

News aus Liechtenstein finden wir nicht nur in den beiden Tageszeitungen und ihren Online-Ausgaben. Eine interessante Seite bietet auch die Landespolizei des Fürstentums, die unter www.landespolizei.li zu erreichen ist. Hier finden sich nicht nur aktuelle Mitteilungen über Verkehrsunfälle, sondern auch Warnungen vor Betrügern und Zeugenaufrufe zu Straftaten. Eine nützliche Seite also, die es lohnt, nicht nur gelegentlich besucht zu werden.


 

So wird aktuell vor Jobangeboten per Mail gewarnt. Wenn einerseits nur wenige Anforderungen gestellt werden, andererseits aber ein großer Gewinn in kurzer Zeit versprochen wird, dann ist dies in der Regel nicht nur unseriös, sondern deuten auf betrügerische Machenschaften an. Zunächst einmal sollte man auf keinen Fall persönlich Daten oder Daten über das eigene Bankkonto bekannt geben. Eine der betrügerischen Maschen ist die, dass die Betrüger auf das Bankkonto mehrere Tausend Euro überweisen. Eine attraktive Provision darf man behalten, aber den größten Teil muss man bar abheben und den Betrügern übergeben. Dadurch aber wird man zum Mittelsmann bei betrügerischen Machenschaften und macht sich strafbar. Der Rat der Landespolizei: Solche Mails gehören ohne Antwort in den Mülleimer.

Donnerstag, 1. November 2012

Allerheiligen – katholischer Feiertag oder „Freitag“ zum Shoppen?


 

Jedes Jahr am 1. November feiert die katholische Kirche das Fest Allerheiligen. Es ist in ganz Liechtenstein gesetzlicher Feiertag. Eigentlich ist es ein Hochfest für die Katholiken, der Tag, an dem sie der vom Papst heiliggesprochenen gedenken, aber auch derer, um deren Heiligkeit allein Gott weiß. Für diese Namenlosen wurde er eingesetzt, denn viele der Heiligen haben ja ihren Platz im Kalender gefunden. Es ist stark von der österlichen Botschaft geprägt. Auch verschiedene evangelische Christen gedenken an diesem Tag Heiliger und auch in der anglikanischen Kirche ist es ein Feiertag.

Heiligenverehrung finden wir an verschiedenen Orten in besonderer Ausprägung. So ist der "Heilige Berg" nahe der italienischen Ortschaft Orta eine solche bekannte Stätte. Sie ist dem heiligen Franziskus gewidmet. Viele figürliche Heiligendarstellungen sind dort zu sehen.

Auch wenn der zweite November – Allerseelen – kein Feiertag ist, spielt er doch bei vielen Menschen eine besondere Rolle. An diesem Tag wird besonders der Verstorbenen gedacht, und ein Besuch an ihren Gräbern, die in den Tagen vor Allerheiligen mit den zu dieser Jahreszeit verfügbaren Mitteln besonders hergerichtet wurden, gehört für viele einfach dazu.

Doch da Allerheiligen nicht überall Feiertag ist, wird er von vielen Menschen einfach nur als ein zusätzlicher freier Tag benutzt. Warum also nicht einfach einmal in aller Ruhe einkaufen gehen? Zwar ist dies im Fürstentum nicht möglich, und auch in Österreich sind die Geschäfte geschlossen. Doch man muss nicht erst nach Deutschland fahren, wo er nur in fünf von sechzehn Bundesländern ein Feiertag ist. Auch die benachbarte Schweiz bietet schon Einkaufsmöglichkeiten. Besonders beliebt ist Chur im benachbarten Graubünden, das auch heuer wieder einen Ansturm von Besuchern erwartet. In den vergangenen Jahren ist der Verkehr in der Bündner Hauptstadt immer wieder zusammengebrochen. Im vergangenen Jahr kamen nicht einmal die Rettungsfahrzeuge in der Innenstadt durch. Deshalb war es notwendig, ein Verkehrsregime einzurichten. Kernpunkte sind die Schaffung eines Buskorridors zwischen Rossboden und Postautostation, alternative Routen für Polizei, Sanitätsfahrzeuge und Feuerwehr und eine gezielte Verkehrsregelung an den Verkehrsachsen. Die Besucher werden gebeten, die gratis angebotene Parkmöglichkeit zu nutzen und ab dem Alpenrhein Outlet Village in Landquart mit dem kostenlosen Bus in die Innenstadt zu fahren. Der Shuttle-Bus fährt in der Zeit von 10 bis 20 Uhr alle zehn Minuten und darf gratis benutzt werden. Bedingt durch das hohe Besucheraufkommen können verschiedene Buslinien nicht alle Haltestellen anfahren, sondern müssen die besonderen Buskorridore benutzen. Alle Besucher werden daher gebeten, sich rechtzeitig nach den Verkehrsmöglichkeiten zu erkundigen. Die Churer Geschäftswelt jedenfalls heißt sie herzlich willkommen.

Die Kommerzialisierung des Allerheiligentages ist aber nicht das einzige, was kirchlich eingestellten Bürgern Sorgen bereitet. Aus Irland, wo mit Allerheiligen das neue Jahr begann, stammt Halloween, ein vor Jahrzehnten hier nahezu unbekannter Brauch. Über die USA fand er inzwischen auch hier Eingang. Längst ist Halloween aber zu einem Horror- und Gruselklamauk verkommen und ebenso kommerzialisiert wie zu anderer Zeit die Fasnet. Da haben die Diskotheken Hochkonjunktur; vor allem junge Leute lassen sich von Halloween anstecken und zeigen wenig Sinn für das Besinnliche am Allerheiligentag.


 

Neu – News zum Thema Gentechnik