Donnerstag, 1. November 2012

Allerheiligen – katholischer Feiertag oder „Freitag“ zum Shoppen?


 

Jedes Jahr am 1. November feiert die katholische Kirche das Fest Allerheiligen. Es ist in ganz Liechtenstein gesetzlicher Feiertag. Eigentlich ist es ein Hochfest für die Katholiken, der Tag, an dem sie der vom Papst heiliggesprochenen gedenken, aber auch derer, um deren Heiligkeit allein Gott weiß. Für diese Namenlosen wurde er eingesetzt, denn viele der Heiligen haben ja ihren Platz im Kalender gefunden. Es ist stark von der österlichen Botschaft geprägt. Auch verschiedene evangelische Christen gedenken an diesem Tag Heiliger und auch in der anglikanischen Kirche ist es ein Feiertag.

Heiligenverehrung finden wir an verschiedenen Orten in besonderer Ausprägung. So ist der "Heilige Berg" nahe der italienischen Ortschaft Orta eine solche bekannte Stätte. Sie ist dem heiligen Franziskus gewidmet. Viele figürliche Heiligendarstellungen sind dort zu sehen.

Auch wenn der zweite November – Allerseelen – kein Feiertag ist, spielt er doch bei vielen Menschen eine besondere Rolle. An diesem Tag wird besonders der Verstorbenen gedacht, und ein Besuch an ihren Gräbern, die in den Tagen vor Allerheiligen mit den zu dieser Jahreszeit verfügbaren Mitteln besonders hergerichtet wurden, gehört für viele einfach dazu.

Doch da Allerheiligen nicht überall Feiertag ist, wird er von vielen Menschen einfach nur als ein zusätzlicher freier Tag benutzt. Warum also nicht einfach einmal in aller Ruhe einkaufen gehen? Zwar ist dies im Fürstentum nicht möglich, und auch in Österreich sind die Geschäfte geschlossen. Doch man muss nicht erst nach Deutschland fahren, wo er nur in fünf von sechzehn Bundesländern ein Feiertag ist. Auch die benachbarte Schweiz bietet schon Einkaufsmöglichkeiten. Besonders beliebt ist Chur im benachbarten Graubünden, das auch heuer wieder einen Ansturm von Besuchern erwartet. In den vergangenen Jahren ist der Verkehr in der Bündner Hauptstadt immer wieder zusammengebrochen. Im vergangenen Jahr kamen nicht einmal die Rettungsfahrzeuge in der Innenstadt durch. Deshalb war es notwendig, ein Verkehrsregime einzurichten. Kernpunkte sind die Schaffung eines Buskorridors zwischen Rossboden und Postautostation, alternative Routen für Polizei, Sanitätsfahrzeuge und Feuerwehr und eine gezielte Verkehrsregelung an den Verkehrsachsen. Die Besucher werden gebeten, die gratis angebotene Parkmöglichkeit zu nutzen und ab dem Alpenrhein Outlet Village in Landquart mit dem kostenlosen Bus in die Innenstadt zu fahren. Der Shuttle-Bus fährt in der Zeit von 10 bis 20 Uhr alle zehn Minuten und darf gratis benutzt werden. Bedingt durch das hohe Besucheraufkommen können verschiedene Buslinien nicht alle Haltestellen anfahren, sondern müssen die besonderen Buskorridore benutzen. Alle Besucher werden daher gebeten, sich rechtzeitig nach den Verkehrsmöglichkeiten zu erkundigen. Die Churer Geschäftswelt jedenfalls heißt sie herzlich willkommen.

Die Kommerzialisierung des Allerheiligentages ist aber nicht das einzige, was kirchlich eingestellten Bürgern Sorgen bereitet. Aus Irland, wo mit Allerheiligen das neue Jahr begann, stammt Halloween, ein vor Jahrzehnten hier nahezu unbekannter Brauch. Über die USA fand er inzwischen auch hier Eingang. Längst ist Halloween aber zu einem Horror- und Gruselklamauk verkommen und ebenso kommerzialisiert wie zu anderer Zeit die Fasnet. Da haben die Diskotheken Hochkonjunktur; vor allem junge Leute lassen sich von Halloween anstecken und zeigen wenig Sinn für das Besinnliche am Allerheiligentag.


 

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